Kirchengemeinde

Zum ersten Mal wird der Ort Isselhorst in den Dokumenten des Klosters Freckenhorst um 1050 als "Gislahurst" erwähnt. In einer Urkunde aus dem Jahre 1269, in dem die "bischöflichen münsterschen Güter" in unserem Heimatort (gemeint ist der Meierhof) an den Grafen von Rietberg verpfändet werden, erscheint der Ortsname Isselhorst bereits in seiner heutigen Form. Wenn auch die Güter dem Grafen von Rietberg gehörten, so blieb die kirchliche Bindung an das Bistum Münster bzw. an das Kloster Marienfeld bis nach der Reformation erhalten. 

Durch den Einfluss der Reformation nahm unsere Gemeinde die evangelisch lutherische Lehre an. Im Jahr 1571 löste man sich offiziell vom Bistum Münster und schloss sich den ravensbergischen Gemeinden unter der Superintendentur Ravensberg mit Sitz in Bielefeld an. Äußerlich ist dies am Sparren in den Wappen der Kirchspielgemeinden erkennbar. Die Zugehörigkeit zum Kirchenkreis Bielefeld blieb, bis 1949 der Kirchenkreis Gütersloh mit einer eigenen Superintendentur entstand, zu dem wir heute gehören.

Auch nach der kommunalen Neuordnung von 1970, in der Isselhorst mit seinen Kirchspielgemeinden (außer der Gemeinde Holtkamp und dem östlichen Teil von Isselhorst) vom Kreis Bielefeld zur Stadt Gütersloh kamen, sind wir nach wie vor eine selbständige Kirchengemeinde mit einem eigenen Presbyterium.

Kirche

Erste Informationen über eine Kirche in Isselhorst sind in einer undatierten Urkunde vom Bischof in Münster enthalten. Er bestätigt darin, dass sein Vorgänger diese dem 1185 neu gegründeten Kloster in Marienfeld geschenkt habe. Das Jahr 1150 wird somit als die Zeit der Entstehung der Kirche angenommen. Es war ein Gebäude in romanische Baustil. Im 13. Jahrhundert wurden einige Bereiche im gotischen Bereich verändert.

Im April 1878 entschied das damalige Presbyterium das Kirchgebäude bis auf den Turm abzureißen und ein neues zu bauen. Dies war für die nicht gerade gut situierte Gemeinde eine große Herausforderung und ohne Spenden nicht zu finanzieren. In den Jahren 1879 bis 1881 wurde das heutige Kirchgebäude nach den Plänen des Architekten Heinrich Hutze aus Barkhausen von dem Wiedenbrücker Baumeister Georg Eustermann erbaut.

Aus der Vorgängerkirche wurden einige Ausstattungsgegenstände übernommen. Der rechte Teil eines Flügelaltars, der um 1400 entstand, hängt nun in der Übermalung des 17. Jahrhunderts in der Taufkapelle und ist das älteste Teil in unserer Kirche. Kopien der anderen beiden Flügel des Altars hängen in der Sakristei, die Originale im Museum für Kunst- und Kulturgeschichte in Münster. Erhalten blieben auch zwei barocke Kronleuchter  Der Größere hängt jetzt im Innenraum des Turmes, der Kleinere im hinteren Teil des Mittelschiffs, vor der Empore. Beide Leuchter waren Stiftungen aus dem Jahren 1685/1686.

Der große Leuchter vorn im Mittelgang ist ein Nachbau (1994) eines Leuchters  aus Heepen, der lange  Zeit hier als Leihgabe war. Er trägt an 18 Arme und 36 Naturkerzen, die nur an besonderen Festtagen angezündet werden. Aus der Vorgängerkirche wurden auch die Fußbodenplatten in den Seitenschiffen übernommen.Eine Besonderheit ist der Kirchturm, er ist 45,43 m hoch, die Wände sind unten 1,5 m und oben noch 1m  dick. Er ist wohl das älteste Bauwerk in unserem Dorf. Der Turmhelm wird von einem Holzkranz getragen und liegt auf der Mauerwerkskrone auf, die Konstruktion ähnelt einem Weihnachtsbaum. In dem rd. 500 Jahre alten Holz steckt kein Nagel, die Balken sind ineinander gesteckt und verzapft. Die Konstruktion und die handwerkliche Ausführung sind Beispiele meisterlicher Zimmermannsbaukunst. Das Kirchengebäude samt seiner Innenausstattung steht unter Denkmalschutz.